Feuerwerk und Umwelt

In den Himmel schauen und bedenkenlos genießen

Die Diskussion über Feuerwerke hat sich zuletzt versachlicht. Auch weil es in der Zwischenzeit Fakten zum Thema gibt, insbesondere zur Bewertung von inszenierten Großfeuerwerken, die dazu beitragen können, Klarheit in die Diskussion zu bringen. In einer Broschüre des Umweltbundesamtes mit dem Titel „Wenn die Luft zum Schneiden ist“ heißt es: „Die CO2 Emissionen aus Feuerwerkskörpern sind von geringerer Bedeutung … und entsprechen einem Anteil von 0,00013 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen. Davon entfallen 75 Prozent auf Silvesterfeuerwerke.“

Und zum Thema Feinstaub, der ja noch mehr als der CO2-Gehalt in der Kritik steht, kommt das Umweltbundesamt zu folgendem Schluss. Aufgrund einer neuartigen Berechnungsgrundlage, die „valide und fachlich korrekt“ ist, wird das jährliche Feinstaubaufkommen durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern auf nunmehr 2.050 Tonnen taxiert. Diese Menge entspricht laut Behörde lediglich einem Prozent des insgesamt in Deutschland ausgestoßenen Feinstaubs. Und auch hiervon entfällt nur ein Viertel auf inszenierte Großfeuerwerke. Bislang war das Amt aufgrund von Schätzungen von 4.200 Tonnen ausgegangen. 

Weiter schreibt die Behörde: „Im Gegensatz zu Silvesterfeuerwerken sind Höhenfeuerwerke, die häufig den Abschluss von Veranstaltungen bilden, lokal auf eine Stadt und zeitlich auf meist nur wenige Minuten begrenzt. Die dabei freigesetzte Feinstaubmenge ist insgesamt betrachtet nur ein Bruchteil derer zu Silvester. … An Feinstaub-Messstationen in der Nähe ist der Einfluss solcher Höhenfeuerwerke nicht oder nur geringfügig in den bodennahen Feinstaubkonzentrationen erkennbar.“

Die Umweltmedizinerin Barbara Hoffmann sieht gerade im Hinblick auf die Silvesterdiskussion in den inszenierten Großfeuerwerken eher die Lösung als das Problem. In der WDR-Wissenschaftssendung „Quarks“ sagte sie: „Lieber einige zentrale Feuerwerke, wo jeder etwas davon hat und auch etwas Schönes sieht.“ In anderen Ländern sei das durchaus üblich.